Unitarismus (Teil 2 von 2)
Beschreibung: Entfernung von Gott, Leere beim Gottesdienst, Mangel an Vertrauen in prophetische Lehren und daraus resultierend mangelnde religiöse Identität unter den Unitariern steht im Mittelpunkt dieses Artikels
- von Imam Mufti (© 2018 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 24 Sep 2018
- Zuletzt verändert am 25 Jun 2019
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Abwesenheit von Gott & Leere des unitarischen Gottesdienstes
Kontroversen über den Glauben im Allgemeinen, selbst über Gott, haben unter den Unitariern Verwirrung gestiftet. Philip Hewett, langjähriger unitarischer Geistlicher aus Vancouver, British Columbia sagt: "Der wirkliche Grund, warum es so schwer ist, Unitarismus mit ein paar Worten zu definieren, ist weil seine unterscheidenden Merkmale nicht im Bereich des Glaubens und der Doktrinen zu finden sind... Im traditionellen Christentum ist diese Autorität in der Bibel oder in der Kirche zu finden, oder in den überlieferten Aussagen der Gründungsväter. Unitarier finden es in der Vernunft und dem Bewusstsein des Einzelnen."[1] Daher kann es keine theologische Einheit geben, wenn die Hauptführung beim Finden der Wahrheit individuelle Erfahrung ist.
1967 haben sich viele Unitarier und Universalisten darauf geeinigt, dass der Begriff "Gott" kein übernatürliches Wesen repräsentiert. 28 Prozent der Konfession in Amerika betrachten das Konzept von Gott als "irrelevant", mit zusätzlichen 2 Prozent, die es als "schädlich" bezeichnen. In einer Veröffentlichung vom UUA: "Unitarian Universalist Views of God" sagte Robert Storer, dass: "dieser personifizierte Gott über ein Jahrhundert lang von den Kirchen... unzureichend erklärt wurde."
Infolgedessen ringen die Unitarier um religiöse Identität. Wie kann das ein Glaube sein und dann noch ein universeller? Ein Glaube muss ein paar Grenzen haben, Vorstellungen von richtig und falsch, sowie einige Lehren über transzendentale Wahrheiten. Unitarismus kämpft in diesen Bereichen. Der Islam dagegen löst das Dilemma, ein universeller Glaube zu sein, der von Wahrheit und Wirklichkeit spricht. Muslime glauben, dass der Islam - Anbetung und Hingabe zu Gott - von allen Propheten einschließlich Abraham, Moses, Jesus und Muhammad gelehrt wurde. Ihre wahren Anhänger sind alle Muslime. Wenn man es auf diese Weise versteht, ist der Islam wahrhaftig ein universeller Glaube, dessen Wesen über die Zeit unverändert geblieben ist.
Von einer bedeutungsvollen Vorstellung von Gott getrennt, fehlt es dem Gottesdienst der Unitarer an Emotion. Ralph Waldo Emerson, ein berühmter amerikanischer Dichter, bezichtigte ihn, "totenkalt" zu sein."[2]
Fehlende Traditionen und Rituale, kein Hinweis auf ein besseres Leben oder Fortschritt zu einem himmlischen Ideal, nicht einmal ein Gott zum Anbeten, das hält die Mitgliedschaft eher begrenzt. Der Glaube gedeiht nicht. Die beiden größten Gemeinschaften der Welt sind die Unitarian Universalist Association (UUA) und International Council of Unitarians and Universalists (ICUU). Offiziell haben sie 160,000 Mitglieder in der UUA und eine halbe Million ICUU auf der ganzen Welt.
Moderne Unitarier haben Schwierigkeiten, ihren Glauben an ihre Kinder weiterzugeben. Das unitarische Dilemma besteht in der Frage, wie man Kindern eine religiöse Identität bieten kann, wenn sie sie Identität frei wählen können?
Unitarier ziehen den Verstand der Offenbarung und der materiellen Welt vor und die Taten werden als Quelle aller Bedeutung betrachtet. Engagement in dieser Welt ist eher der Schwerpunkt als das nächste Leben. Der Islam andererseits schafft einen Ausgleich zwischen dieser und der nächsten Welt. Während im Islam soziale Werke und Dienste für die Menschheit betont werden, sind sie mit dem Lohn für das kommende Leben verbunden.
Religiöse Toleranz ist eine zentrale Lehre der Unitarier. Daher behandeln sie jeden Glauben gleich. Das ist eine verlockende Idee, aber problematisch. Wie können alle Religionen mit widersprechenden Behauptungen wahr sein? Beispielsweise behaupten Christen, Jesus sei der Sohn Gottes, der gestorben ist und von den Toten wieder auferweckt wurde; der Islam ist in seinem Standpunkt absolut deutlich, dass Gott keinen Sohn hat und dass Jesus ein Prophet gewesen ist. Beides kann nicht gleichzeitig wahr sein, weil es sich widerspricht. Das heißt nicht, dass Muslime und Christen keinen toleranten, zivilisierten Dialog über ihr religiöses Verständnis haben könnten oder sollten.
Fundamentale Dinge
Unitarier leidet unter einem grundlegenden Fehler, und an einem verständlichen: dem fehlenden Glauben an Propheten. Äußerst wenig ist aus den christlichen und nicht-christlichen Quellen über Jesus bekannt. Sogar über die Bibel sind sich die Christen nicht einig; die katholische Bibel ist umfangreicher als die protestantische. Natürlich interpretierte jede Sekte und Konfession die ´Schrift´ nach ihrem Verständnis. Unitarismus ist das natürliche Ergebnis, wenn man die Offenbarung aufgibt und durch Verstand ersetzt, wenn man einen ziemlich leeren Glauben an Gott aufrecht erhält, wenn überhaupt.
Muslime haben die Lehren des Propheten Muhammads vollständig bewahrt, weil sie guten Grund haben zu glauben, dass sie die Wahrheit besitzen. Muslime verlassen sich auf die Vorherrschaft der Offenbarung, ohne die Rationalität aufzugeben. Offenbarung von Gott laut Muslimen zeigt, was richtig und falsch ist, Wahrheit und Irrtum, Rechtleitung und Irreführung ist. Laut Muslimen war es das Versprechen Gottes an die Menschheit aus der Zeit des Sündenfalls Adams. Das Wesen des islamischen Verständnisses ist, dass Gott mit der Menschheit kommuniziert und dass die letzte Botschaft (d.h. der Qur´an) bewahrt wurde. Dies hat die Unitarier in der Vergangenheit geführt und könnte es auch heute wieder tun.
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