Götzendienst (Teil 4 von 5)
Beschreibung: Wie sich der Götzendienst ins Christentum eingeschlichen hat. Teil 4: Wie sich das Christentum weiter in die Verehrung der Schöpfung versetzte.
- von Laurence B. Brown, MD
- Veröffentlicht am 05 Dec 2016
- Zuletzt verändert am 05 Dec 2016
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Die religiösen Paralleln sind so offensichtlich, dass sie Erklärungen verlangen. Wir könnten uns fragen, wie die Kulte von Isis und Osiris das Zeichen des Sankt Andreas Kreuzes auf ihr geweihtes Brot platzieren konnten, zweitausend Jahre bevor Sankt Andreas überhaupt geboren war. Hellseherei seitens der Ägypter oder religiöser Plagiarismus seitens Sankt Andreas? Außerdem wären da die auffälligen Ähnlichkeiten zwischen den Mysterien des paulinen Christentum und denen der Kulte von Isis und Osiris - Mysterien, welche die jungfräuliche Geburt (Isis die jungfräuliche Mutter, Horus das Kind) und das erlösende Opfer von Osiris beinhaltet, gefolgt von seiner Wiederauferstehung und der Annahme seiner Rolle als Erlöser. Justin Martyr, der berühmte christliche Apologe, wies diese Ähnlichkeiten zurück, indem er behauptete, Satan habe die christlichen Zeremonien kopiert, um den Rest der Menschheit irre zu führen.[1] Allerdings muss man die Zeitsequenz beachten, diese früheren eucharistischen Praktiken und Mysterien gingen denen des Katholizismus mehr als zweitausend Jahre voraus.
Diese Tatsache berücksichtigend schlußfolgerte T. W. Doane vernünftig:
Diese Tatsachen zeigen, dass dieEucharistie ein weiteres Stück Heidentum ist, das von den Christen übernommen wurde. Die Geschichte von Jesus und seinen Jüngern beim Abendmahl, während ihr Meister das Brot bricht, mag wahr sein, aber die Aussage: "Tut dies im Gedenken an mich" - "dies ist mein Körper" und "dies ist mein Blut" wurde zweifellos eingefügt, um der mystischen Zeremonie eine Autorität zu verleihen, die vom Heidentum entliehen war.[2]
Erfundene Aussagen in der Bibel? Wie kann das sein, wenn alle Jünger von Jesus Worten beim Passahmahl berichten? Nun, alle bis auf einen. Gemäß Johannes 13:1 wurde Jesus vor dem Passahfest gefangen genommen. Also Johannes gegen die Synoptiker. Oder um den Wettbewerb zu beschreiben, Johannes gegen Q (Abkürzung für Quelle) - die hypothetische allgemeine Dokumentenquelle der synoptischen Evangelien.
Damit es keiner missversteht, die Katholiken tolerieren eine symbolische Interpretation ihrer sakramentalen Riten nicht. Das Konzil von Trent (1545–63 nChr.) stellte Gesetze bezüglich der angeblichen Transubstantion der Eucharistie auf, und diese Gesetze stehen bis zum heutigen Tag. Nicht einmal das liberalere Zweite Vatikankonzil (1962–65) bewirkte eine Änderung. Das Urteil des Konzils von Trent lautet kurz:
Canon 1: Wenn irgendjemand leugnet, dass das Sakrament der Heiligsten Eucharistie wahrhaftig, wirklich und wesentlich den Leib und das Blut zusammen mit der Seele und der Göttlichkeit unseres Herrn Jesus Christus enthält, und folglich den ganzen Christus, sondern sagt, Er darin nur ein Zeichen, eine Figur oder eine Kraft sei, ist Anathema.[3]
Mit anderen Worten, jeder, der Brot und Wein der Eucharistie bloß als symbolisch betrachtet, ist Anathema (d.h., verflucht und exkommuniziert). Dieses Urteil wird durch folgendes bekräftigt:
Canon 6: Wenn irgendjemand sagt, das heilige Sakrament der Eucharistie, Christus, der eingeborene Sohn Gottes, sei nicht mit dem Gottesdienst derlatria, [4] anzubeten, und auch äußerlich manifestiert, und wird folglich weder mit einer besonderen Feierlichkeit verehrt, noch nach dem lobenswerten und universellen Ritus und Brauch der heiligen Kirche in einer Prozession getragen, oder nicht öffentlich vor den Leuten getragen, um verehrt zu werden und dass die Verehrer dessen Götzendiener seien, der sei Anathema.[5]
Mir anderen Worten, diejenigen, die sich weigern, zu lieben, zu verehren oder zu verherrlichen, erleiden dasselbe Schicksal wie diejenigen, die die Eucharistie als symbolisch ansehen. Diese katholischen Gesetze stehen bis zum heutigen Tag in den Büchern, was erklärt, warum so viele protestantische Konfessionen von der Seite ihrer katholischen Cousins gewichen sind, oder ihre Verehrung der Eucharistie entweder abgeschafft oder verwässert haben. Diese Reaktion ist besonders leicht zu verstehen, denn viele heidnische Kulturen lehrten die Assimilation der Qualitäten des Ahnentotems, durch das essen von "Brot, verwandelt zu Fleisch". Welche Gruppe die wahre Lake hat, bleibt Thema der laufenden Debatte.
Um zum Hauptthema zurückzukehren, die katholische Kirche reagierte auf die Synode von Konstantinopel von 754 nChr. indem sie 787 nChr. ein zweites Konzil von Nicäa einberief. Dieses Konzil hat die Verehrung von Bildnissen wiederhergestellt, weil "die Verehrung von Bildern mit der Schrift und der Vernunft, den Vätern und den Räten der Kirche angenehm ist."[6]
Plötzlich beginnt die Therorie, dass bestimmte Kleriker des achten Jahrhunderts haluzinogene Pilze haben teilnehmen lassen, ziemlich gut auszusehen. Wir müssen uns wundern, welche apostolischen Väter und welche Schrift dieses Konzil zu Rat gezogen hat. Für diese Frage, wie genau ist die Entscheidung "angenehm für Schrift und Vernunft"?
Jedenfalls wurden die religiösen Gemeinden, die den christlichen Götzendienst ablehnten, von der katholischen Armee "bereinigt". Beginnend mit dem Abschlachten der unitarianischen Christen in der Mitte des neunten Jahrhunderts, errang Kaiserin Theodora die zweifelhafte Ehre, diejenige zu sein, "die der orientalischen [d.h., östlichen orthodoxen] Kirche die Bildnisse zurückbrachte."[7] Alle nachfolgenden Versuche, Bilder in der Kirche auszurotten, wurden zerschlagen, was zu den polytheistischen Praktiken führten, die wir heute feststellen.
Von noch größerer Bedeutung ist die Anbetung menschlicher Idole. Die Anbetung von Priestern tauchte im frühen dreizehnten Jahrhundert auf, in der Form von Priestern als Vermittler und Absolution von Sünden. Die Anbetung von Päpsten manifestiert sich in Form von rituellen Küssen der Füße des Papstes oder seines Ringes. Die kreative Doktrin von der päpstlichen Unfehlbarkeit wie sie Papst Pius IX beim ersten Vatikankonzil 1869–1870, erklärte, setzt den Papst als Rivalen Gottes ein. Die Verehrung Marias und der Titel "Mutter Gottes" wurden beträchtlich früher kanonisiert, beim Konzil von Ephesus 431 nChr. Gebete an Heilige, Engel und die Jungfrau Maria zu richten, wurde offiziell im frühen siebten Jahrhundert sanktioniert. Das berühmte Gebet an die Jungfrau Maria,Ave Maria, liegt tausend Jahre zurück und erhielt seine offizielle Formulierung im reformierten Brevier von Papst Pius V 1568. Von allen menschlichen Subjekten der Verehrung ist Jesus Christus dennoch der am meisten angebetete Sterbliche, der jemals auf der Erde gegangen ist.
Fußnoten:
[1] Ibid., p. 307.
[2] Ibid., p. 312.
[3] Schroeder, Rev. Henry J., O.P. 1941. Canons and Decrees of the Council of Trent (Original Text with English Translation). London: B. Herder Book Co. p. 79.
[4] Schroeder, Rev. Henry J. p. 80.
[5] latria, die Verehrung oder Anbetung, die Gott allein gebührt, im Gegensatz zur dulia(die Ehre, die Heiligen zuteil wird) undhyperdulia(die Ehrung der Junfrau Maria) – McBrien, Richard P. (General Editor). 1995. HarperCollins Encyclopedia of Catholicism. New York: HarperCollins Publishers.
[6] Gibbon, Edward, Esq. Vol. 5, Chapter XLIX, p. 397.
[7] Ibid., Vol. 6, Chapter LIV, p. 242.
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